
Beziehung mit jemandem aus Thailand: Was du wissen solltest
Eine Beziehung mit einer thailändischen Partnerin oder einem thailändischen Partner kann wunderschön sein – neue Kultur, gemeinsame Abenteuer, vielleicht auch das gemeinsame Leben unter der Sonne Thailands.
Aber: Es gibt wichtige Aspekte, auf die du schauen solltest, bevor du „alles auf eine Karte“ setzt. Ich möchte dir hier zeigen, worauf du tatsächlich achten solltest – damit große Enttäuschung und rechtliche Probleme nicht dein Abenteuer trüben.
Single oder nicht? Der allererste Check
Bevor überhaupt große Gefühle wirbeln oder du einziehen willst – frag nach dem Familienstand. Klingt simpel, ist aber einer der wichtigsten Punkte:
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Bitte die Person ehrlich sagen, ob sie ledig, geschieden, verwitwet oder noch verheiratet ist.
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Lass dir – wenn möglich – die offiziellen Papiere zeigen: thailändische ID-Karte (บัตรประชาชน), Tabien-Baan (ทะเบียนบ้าน, also die Hausregistrierung) und – falls verheiratet oder geschieden – entsprechende Urkunden oder Dokumente.
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Warum ist das so wichtig? Wenn die Person offiziell noch verheiratet ist, gelten ganz andere rechtliche Regeln – und das Risiko für dich steigt: finanzielle Verpflichtungen, Forderungen oder einfach, dass du in einer Situation landest, die du gar nicht wolltest.
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Wenn sie sagt „Ich bin Single“ – das ist gut. Aber: Offizielle Bestätigung macht den Unterschied. Ein Eintrag beim Amphur (Bezirksamt) zeigt, ob eine Ehe registriert ist oder nicht.
Achtung: Affären mit verheirateten Personen sind brandgefährlich
Das ist kein Spaßthema – und viele wissen es nicht:
In Thailand ist eine Affäre mit einer verheirateten Person strengstens zu vermeiden. Auch wenn es kein Strafdelikt im klassischen Sinn ist (du kommst also nicht ins Gefängnis), kann der betrogene Ehemann oder die betrogene Ehefrau zivilrechtlich gegen dich vorgehen.
Das bedeutet: Der oder die betrogene Partnerin kann dich auf Schadensersatz verklagen – und das wird vor Gericht regelmäßig entschieden. Je nach Fall und Einkommen kann das mehrere Hunderttausend Baht kosten.
Kurz gesagt: Wenn du eine Beziehung zu jemandem aufbaust, der noch verheiratet ist, gehst du ein echtes Risiko ein – finanziell und rechtlich.
Deshalb mein dringender Rat: Prüfe den Familienstand ganz genau. Wenn die Person noch verheiratet ist, oder „die Scheidung läuft noch“, halte Abstand. Auch als Ausländer bist du nicht geschützt – im Gegenteil, du kannst in so einem Verfahren als „Dritter“ verklagt werden.
Also wirklich: Finger weg, bis alles offiziell geklärt ist.
Beruf, Motivation & Alltagserwartung
Wichtig: Nicht nur der Familienstand zählt – was macht sie oder er beruflich? Welche Lebenssituation steckt dahinter?
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In Thailand kommt es häufig vor, dass Frauen (und manchmal Männer) geringere Einkommenschancen haben und eine Beziehung mit einem Ausländer als Chance auf finanzielle Sicherheit sehen – oft auch im Sinne der Familie.
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Das ist nicht automatisch negativ. Aber du solltest wissen, welche Erwartungen bestehen. Manche Frauen wünschen sich den klassischen Rollenverlauf: Haushalt, Fürsorge, Kochen, Familie. Viele Männer schätzen genau das – andere eher nicht.
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Deshalb: Sprich offen über Erwartungen. Möchte sie arbeiten oder zu Hause bleiben? Soll Geld in ihre Familie fließen? Welche Verantwortung willst du übernehmen?
Je früher ihr darüber redet, desto weniger Missverständnisse gibt es später.
Was du tun solltest – Deine Checkliste
Damit du von Anfang an mit offenen Augen in die Beziehung gehst, hier die Vorgehensweise:
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Frage nach Dokumenten: ID, Tabien-Baan, Heiratsinfos.
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Frag nach dem aktuellen Lebensstil: Wohnsituation, Beruf, familiäre Verpflichtungen, wieviel Unterstützung von dir erwartet wird.
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Keine großen Verpflichtungen ohne Klarheit: Geld schenken? Immobilie mieten oder kaufen? Zusammenziehen? Erst prüfen.
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Offizielle Bescheinigung bei Heiratsabsicht: Wenn ihr heiraten wollt – besorge eine Ledigkeitsbescheinigung (z. B. Certificate of No Impediment) bei deiner Botschaft / deinem Konsulat sowie die thailändischen Formalitäten.
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Ehevertrag überlegen: Falls es in Richtung Heirat geht – denke an einen pränuptial agreement (Ehevertrag) in Thailand, damit ihr beide wisst, wie mit Vermögen umgegangen wird.
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Kommunikation ist alles: Sprich über Erwartungen – Wohnort, Rolle im Haushalt, Unterstützung der Familie, gemeinsames Leben. Offenheit schützt.
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Rechtsberatung bei Unsicherheit: Falls du merkst: „Hier stimmt was nicht“ oder „Ich habe Fragen“ – lieber Anwalt fragen. Ein kurzes Gespräch kann dich vor viel Ärger bewahren.
Typische Fehler & Fallen – und wie du sie vermeidest
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Fehlende Klärung des Familienstands → Führt zu rechtlichen Problemen: Eine nicht aufgelöste Ehe kann bedeuten, dass du in eine Zweitehe hineingerätst, ohne es zu merken.
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Affäre mit einer verheirateten Person → Kann dich teuer zu stehen kommen: Schadensersatzklagen sind möglich und werden in Thailand ernst genommen.
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Überzogene Erwartungen auf beiden Seiten → Wenn du z. B. erwartest, dass sie nur Haushalt macht, sie aber finanzielle Unterstützung für ihre Familie einplant, dann knallt’s.
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Finanzielle Verpflichtungen ohne Schutz → Viel Geld geben, ohne Vertrag oder klare Vereinbarung – Risiko hoch.
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Emotionales Übergehen der Realität → Wenn du die Fakten (Familienstand, Einkommen, Zukunftspläne) ignorierst, weil du verliebt bist, läufst du in die Falle.
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Keine Ausstiegsmöglichkeit bedacht → Falls Dinge nicht laufen wie geplant: Habe einen Plan. Welche Schritte machst du dann? Wo bekommst du Rat?
Fazit
Eine Beziehung mit einer thailändischen Partnerin oder einem Partner kann bereichernd, lebendig und voller Möglichkeiten sein. Aber: Je mehr du früh Klarheit schaffst – über Familienstand, Erwartungen und Alltag – desto sicherer und entspannter startest du.
Die Liebe darf spontan sein – die Fakten sollten es nicht.
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